Das Kursprogramm am 26. Oktober 2024 im Lenneper Röntgenmuseum begeisterte durch eine Mischung aus Theorie und praxisorientierten Experimenten, die es den Teilnehmenden ermöglichten, tief in die Welt der Radiologie und Medizintechnik einzutauchen. In der ersten Tageshälfte lag der Schwerpunkt auf theoretischem Wissen, das in der zweiten Hälfte direkt in praktischen Übungen im Labor des RöLabs angewendet wurde. Hier konnten die Teilnehmenden mit modernen Geräten experimentieren und selbst Hand anlegen.
Ein Highlight des Kurses war die praktische Ultraschall-Übung. Die Teilnehmenden konnten an klassischen Ultraschallgeräten nicht nur die Grundlagen erlernen, sondern auch mit Modellen und sogar an sich selbst experimentieren. Besonders eindrucksvoll war die Ultraschalluntersuchung einer schwangeren Teilnehmerin, bei der das Team live miterleben konnte, wie der Ultraschall in der pränatalen Diagnostik angewandt wurde. Unter der Leitung von Professor Heinz-Peter Schlemmer lernten die Teilnehmenden die physikalischen Grundlagen dieser Technik kennen und hatten die Möglichkeit, sich mit den praktischen Einsatzmöglichkeiten in der klinischen Diagnostik vertraut zu machen. Dabei wurden sowohl grundlegende als auch fortgeschrittene Anwendungen des Ultraschalls vermittelt, die in der täglichen Arbeit im medizinischen Bereich eine wichtige Rolle spielen. „Ich fand es schön, dass die Theorie mit der Praxis verbunden wurde. So hatten wir die Möglichkeit, die Theorie anzuwenden und gut zu verstehen!", berichtet ein begeisterter Teilnehmer.
Professor Marc Kachelrieß führte in die Grundlagen und Anwendungen des konventionellen Röntgens und der Durchleuchtung ein. Die Teilnehmenden erfuhren, wie diese Techniken funktionieren und wie sie in der Diagnostik effektiv genutzt werden können. „Die Experimente fand ich besonders gut an der Veranstaltung. Besonders das Arbeiten an einer Schulröntgenröhre hat mir gefallen.“, so eine junge Ärztin. Ebenfalls von Professor Heinz-Peter Schlemmer geleitet, gab dieser Teil des Programms Einblick in die Technik und Einsatzgebiete der MRT. Es wurde gelernt, wie die Magnetresonanztomographie funktioniert und in welchen Situationen sie anderen bildgebenden Verfahren überlegen ist.
Dr. Nadja Kocher vermittelte die physikalischen Grundlagen der Radiologie, einschließlich der Strahlenbiologie, die untersucht, wie Strahlung auf den menschlichen Körper wirkt. Die Anwesenden lernten hier die theoretischen Hintergründe der verwendeten Technologien kennen und verstanden, wie die Strahlenbelastung minimiert und sicher angewendet werden kann. Zudem bestand die Möglichkeit, Experimente durchzuführen, die sich auf die Anwendung und den Schutz vor Strahlung konzentrierten. Dazu gehörten beispielsweise die Aufnahme von Röntgenspektren, klassische Durchleuchtungen und die Simulation von Streustrahlung. Durch diese praktischen Übungen konnte Wissen vertieft und gelernt werden, wie Strahlenschutzkonzepte optimal angewendet werden. Auch in diesem Kursbereich legte Dr. Nadja Kocher den Fokus auf die grundlegenden Prinzipien des Strahlenschutzes. Hier lernten die Teilnehmenden die gesetzlichen und praktischen Maßnahmen, die notwendig sind, um die Strahlenexposition sowohl für Patient*innen als auch für medizinisches Personal zu reduzieren.
Zum Abschluss des Programms wurde es besonders spannend: Nun gab es die Möglichkeit, erlerntes Wissen in einer simulierten Prüfung anzuwenden. Dr. Nadja Kocher und Anna Kätker präsentierten in einem Prüfungsquiz praxisnahe Fragestellungen, die auf die Hauptthemen des Programms eingingen und den Lernerfolg sichern sollten. Jedes Thema war praxisorientiert und bot die Möglichkeit, das theoretisch Erlernte im Rahmen von praktischen Übungen anzuwenden und zu vertiefen. Die Kombination von fundierter Theorie, realitätsnahen Experimenten und der Nutzung modernster Technologien wie VR machte dieses Kursprogramm zu einem besonderen Erlebnis in der Ausbildung in Radiologie und Strahlenschutz.
Ein weiteres Highlight war der Einsatz modernster VR-Technologie, die vom Bundesamt für Strahlenschutz bereitgestellt wurde. Die VR-Brillen boten eine immersive Möglichkeit, Strahlenschutzkonzepte im Operationssaal zu erleben, und zeigten eindrucksvoll die Reduktion der Strahlendosis, wenn einfache Schutzmaßnahmen wie Handschuhe oder eine Schutzwand eingesetzt wurden. Diese realistische Darstellung schuf ein tiefes Verständnis für effektiven Strahlenschutz. Insgesamt bot das Kursprogramm eine perfekte Balance zwischen Theorie und Praxis, ermöglicht durch interaktive Module und modernste Technik. Ein Muss für alle, die ihr Wissen in der Radiologie und im Strahlenschutz vertiefen wollten!